6. November 2022
Die vielen "Ernährungstipps", mit denen wir aus allen Medienkanälen bombardiert werden, haben mich dazu inspiriert, mal ein paar "rostige Tipps" vom Stapel zu lassen.
- Teile Lebensmittel unbedingt in "gute" und "schlechte" Lebensmittel ein. Hier sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, die Einteilung hat das Potenzial, dir den Spaß am Essen zu verderben
- Halte Dich unbedingt an die Regeln von Influencer:innen und Diätgurus, auch wenn sie wissenschaftlich unsinnig sind. Hauptsache sie verderben Dir Deinen Genuss.
- Folge unbedingt irgendwelchen Diät- ähm Lifestyle-Regeln. Egal, ob es kein Fett, keine Kohlehydrate, nur bio /clean oder sonst was ist. Hauptsache sie schränken Deinen Essensgenuss ein. Nichts versaut uns den Genuss so gründlich wie ein schlechtes Gewissen…
- Achte darauf, dass Du Dir die Mahlzeit / den Snack auch wirklich verdient hast. Entweder durch harte Arbeit oder viel Sport. Einfach so aus Freude und Genuss essen geht nämlich gar nicht.
- Zähle jede Kalorie - notiere sie am besten in einem elektronischen Ernährungstagebuch. Das lässt die Genussfreude schon vor dem ersten Bissen schwinden
- Plane Dein Essen genau und weiche auch nicht von dem Plan ab - auch wenn Du gerade Lust auf ein ganz anderes Essen hast. Lust geht ja schon gar nicht beim Essen!
- Esse nur gesunde und möglichst kalorienarme Lebensmittel - auch wenn Du gerade Appetit auf was ganz anderes hast. Appetit ist auch nicht gut - Du könntest ja Deinen Bedürfnissen folgen!
- Und wenn Du mal was "Ungesundes" isst - denke bei jedem Bissen daran, dass das gar nicht gut für Dich ist.
- Schau Dir während dem Essen Fotos von schlanken Influencer:innen an oder blättere in einem Diätmagazin - so kannst Du sicher gehen, dass kein Genussgefühl aufkommt.
- Trinke vor jedem Essen einen übel schmeckenden, aber sooo gesunden Smoothie. Damit hast Du dann auch gleich Punkt 4 mit abgehakt.
Ich habe diese rostigen Tipps geschrieben, um einfach mal auf einem etwas anderen Weg darauf aufmerksam zu machen, wie wir uns mit unsinnigen "Empfehlungen" die Freude am Essen verderben lassen.
Natürlich ist es wichtig und hilfreich, uns möglichst abwechslungsreich zu ernähren. Das tun wir aber automatisch, je mehr wir auf unsere Bedürfnisse achten.
Meine Meinung: je mehr wir mit Freude und Dankbarkeit unser Essen genießen, desto besser spüren wir, was uns gut tut.
Welche rostigen Tipps hast Du so auf Lager? Ich freue mich auf noch mehr Unsinn :-)